Nach der, für einige von uns, unruhigen Nacht weckt das Frühstück wieder die Lebensgeister und auch die Wetterprognose für diesen Tag verheißt einen warmen, trockenen Tag – endlich.
Auch gestern Abend wurde die Route noch einmal kurzfristig umgeplant, um die gestrige B533 am Rückweg durch die B549 zu ersetzen. Diese Entscheidung bringt uns auf eine ebenfalls geniale Straße mit wunderbaren Aussichten, Kehren, Schlössern, kurz, einfach fabelhaft.
Weiter geht es entlang der B526 die ebenfalls lockere Kurven bietet und uns Stück für Stück nach Westen bringt. Frau merkt das Wochenende und bessere Wetter an der gestiegenen Anzahl an Motorrädern auf den Straßen, trotzdem hält sich der Verkehr entlang der Strecke in Grenzen, oft sind wir kilometerlang allein auf weiter Flur unterwegs.
In Ploske tauchen die ersten Regenwolken! auf. Deshalb verzichten wir auf den geplanten Stopp im Ort und schlagen, mit einem (der B526 folgenden) Haken nach Süd-West, der Wolke ein Schnippchen. Es ist Sonntag und das merken wir an der Anzahl der verfügbaren Lokale für einen Mittagsstopp.
Es gibt sowohl in Hnusta, als auch in Klenovec kein einziges geöffnetes Lokal. Ganz im Kontrast zu der österreichischen Tradition nach dem Kirchgang den Frühschoppen aufzusuchen, ist hier der Gehsteig säuberlich hochgeklappt.
In Klenovec dann doch kurz ein Hoffnungsschimmer als wir feststellen, dass für die Maibaum Errichtung – na, es gibt sie ja doch, die Ähnlichkeiten – im Park mehrere große Töpfe über dem Feuer hängen.
Bei näherer Erkundung stellt sich heraus: Gulasch! Mjamm, aber leider, leider hat das Fleisch im Topf noch ein paar Stunden Kochzeit vor sich, so versichert man uns, und damit wär es das auch gewesen.
Doch, ein kleiner Hoffnungsschimmer tut sich auf: Hinter dem Park existiert doch tatsächlich eine kleine Kaschemme, die tatsächlich geöffnet hat.
Zum Essen gibt es zwar nur Chips/Kekse und ähnliches, aber wir sind nicht mehr allzu anspruchsvoll.
Nach kurzem Stopp geht es daher weiter, immer weiter nach Westen.
In Kokava nad Rimaviciou wollen wir kurz im Bogen nach Norden abschwenken um noch kleineren Straßen zu folgen. Die im Ortszentrum aufgestellten Schilder (Baustelle) sind nicht ganz eindeutig und so fahren wir in eine dicke, fette Regenwolke, nur, um nach ca. 15 km auf Grund einer Straßensperre umdrehen zu müssen. Nun geht es, im Regen, wieder retour nach Kokava, um dann wieder auf die B526 einzuschwenken und damit die gleiche Regenwolke zum dritten Mal durchquerend.
Schlechtes Wetter war für die letzten beiden Tage angesagt, aber nass sind wir jetzt. Doch das mittlerweile übliche Regenverhalten mit scharfen Grenzen und stehenden Gewitterwolken kennen wir ja auch aus Ö.
Es kommt daher schnell wieder die Sonne hervor und es wird richtig warm und sonnig. So werden auch unsere Jacken und Hosen schnell trocken und die Fahrt geht weiter.
Nach einem mittlerweile dringenden WC Stopp kommt das nächste dringende Thema zur Sprache: Tanken. Einige Tanks sind mittlerweile bereits fast leer und die nächste Tankstelle liegt in ca. 30km Entfernung vor uns. So werden es spannende Kilometer und der weiterhin wunderbare Straßenverlauf rückt ein wenig in den Hintergrund.
In Hrinova dann die Erlösung in Form einer gut ausgestatteten Tankstelle (mit WC! und Shop) .
Nun wesentlich entspannter führt uns die Straße weiter nach Krivan, wo wir im breiten Tal in leichten Schwüngen auf Zvolen einschwenken. Kurz vor Zvolen fahren wir auf die Schnellstraße auf, die uns in einem Bogen in den Nord-Osten der Stadt führt, wo wir unser heutiges Quartier erreichen.
Vom Balkon gibt es Sicht in Richtung Banska Bystrica, und wenn die Luft nicht allzu dunstig wäre könnten wir die Berge unseres ersten Stopps noch klarer sehen. So schließt sich beinahe der Kreis.
Da freundliche Wetter lädt zu einem Stadtbummel ein und so erkunden wir die Altstadt von Zvolen, sowie Eissalon und Braugasthof. Alles wunderbar und so kehren wir erst spät in unserer Quartier zurück.
Vielleicht war es aber auch nur die Angst vor der bretterharten Matratze? Auffällig ist jedenfalls in der Slowakei die durchgehende Härte der Matratzen, nix für Softies also. Ich bevorzuge es hart ;-), deshalb schlafe ich sehr schnell ein und genieße das Bett.