Welcome Paket

Rally 2016 Ungarn

Esztergom, hmm wo liegt denn das?

So ähnlich war unsere Frage, als wir im Winter von der WIMA Rally vom 10. – 16. Juli 2016 erfuhren.

Wima Rally?  Ja, einmal im Jahr treffen sich alle Wima Verbände weltweit an einem Ort, irgendwo am Globus, um eine Woche zusammen zu feiern, zu tratschen und natürlich auch Motorrad zu fahren.

Und, dieses Jahr waren unsere ungarischen WIMA Kolleginnen so nett die Rally 2016 in Esztergom zu organisieren.

Da die Entfernung Wien -Esztergom, besonders via Autobahn, gerade 2,5 Stunden dauert, alternative Wege parallel zur Autobahn, dank der ungarischen Puszta auch nicht umwerfend viel für das Motorrad fahrende Weibsvolk bietet, großes Dilemma, wie fahren wir da hinunter?

Schlußendlich kam uns Viktor Orban und seine “Grenzsperren” zu Hilfe, eine direkte Anreise aus Ö nach U kam nun gar nicht in Frage. Eine Alternativroute musste her.

Und wir fanden eine richtig gute Route:Esztergom

DCIM100GOPROG0020504.Der Startpunkt war damit Aspern, wo wir uns um 10 Uhr zusammenfanden.

 

Zuerst ging es ein wenig nach Norden nach Angern/March und dort kreuzten wir mit der Fähre die Grenze,DCIM100GOPROG0050508.DCIM100GOPROG0040507.

weiter ging es nach Malacky und von dort in die kleinen Karpaten (Maly Karpaty)  –

die Kalte Kuchl der Slowakei DCIM100GOPROG0090512.

 

 

 

 

 

weiter über Galanta nach Komarom.

DCIM100GOPROG0100513.

Kurz nach Senec verfuhren wir uns aber (mein Navi war auf Grund der großen Hitze im großen Blackout und die Karte war leider nicht ganz so eindeutig, wie benötigt) und so landeten wir mitten im Nirgendwo entlang der kleinen Donau (Majy Dunaj).

Landschaftlich schön, aber leider nicht ganz unsere Richtung (mit einem Ruderboot ja, aber mit Motorrädern?) , daher umdrehen und die richtige Strecke nach Galanta nehmen, war die einzige Lösung.

So ging es entlang der Waag entlang bis zur Donau bei Komarno. Die Frage, die sich nun stellte war, auf der Slowakischen Seite der Donau bleiben und bis Sturovo fahren? Oder gleich die Donauseite wechseln und dort entlang der Donau bzw. via Tata , Bajna und Tat  nach Esztergom zu fahren?

DCIM100GOPROG0130516.

Wir entschlossen uns für die ungarische Variante, querten daher die Brücke über die Donau nach Komarom und, da schon viele von uns von der Sonne bereits ausgedörrt waren, auch für die scheinbar einfachere Route entlang der Donau.

Leider reihten sich viele Ortschaften aneinander und so wurde es ein eher schleppendes voran kommen auf den letzten 35km bis Esztergom.

Ca. 6 Stunden reine Fahrzeit war geplant, tatsächlich wurden es dann fast 8  Stunden, mit kurzen Unterbrechungen.

Trotzdem ging es relativ entspannt gleich nach dem Einlass in das Camping Gelände an den Aufbau der Zelte.

Da Lily und Birgit morgen noch mit dem Bus und dem großen Tipi nachkommen, haben wir eine Kreisform für die Aufstellung der Zelte gewählt.

IMG_20160710_200858914_HDRIMG_20160710_200854257Auch Chris hat ihr  Zelt aufgestellt, obwohl sie doch für den Rest der Woche leider nach Ö zurück muss. Neue Arbeit, daher leider kein Urlaub  :-/

Aber, am Freitag, kurz vor der Abschiedsfeier, da ist sie zurück, versprochen.

 

Um 20:30 startet sie die Maschine wieder und fährt Richtung Tatabanya, der nächsten Autobahnauffahrt. Über eine gut ausgebaute und sehr kurvenreiche Strecke , die noch dazu nicht befahren war. So kam sie bereits nach 30 Minuten bei der Autobahn an 😉
Dort gleich auf die Autobahn hinauf und zuerst dem Sonnenuntergang und dann der dunklen Nacht entgegen.

Nicht unerwartet war natürlich ein Stau vor dem Grenzübergang, ca. 2,5 km standen die Autos in 2 Kolonnen. Da sie die Koffer im Zelt zurück gelassen hatte, war es einfach sich nach vorne zu schlängeln und ohne große Kontrolle wieder über die Grenze zu kommen.IMG_20160710_224431823IMG_20160710_224409730

Schlussendlich kam sie um 22:45 in Wien an. Müde, nach 13,5 Stunden Gesamtzeit der Tour und ca. 11 Stunden im Sattel, aber mit freudiger Erwartung auf Freitag! 🙂

Wir aber rollten uns nach ausgiebigenm Essen und Plaudern in unsere Schlafsäcke zusammen.

 

Der Montag war der allgemeine Registrierungs- und Kennenlerntag.
Am Morgen kristallisierte sich auch die einzige Schwachstelle im Programm heraus, das Campingplatz Restaurant. Für den Ansturm von gleichzeitig so vielen Personen war das Personal absolut nicht eingerichtet. Da der Kaffee grundsätzlich leer bzw. schwer erreichbar war, sorgte Elsbeth (unsere liebe Schweizer Kollegin) mit selbstgebrühten schwarzen Saft für lächelnde Gesichter am Morgen.

Alle, die noch nicht am Sonntag angereist waren, (war auch nur für die mit Zelt campenden erlaubt) trudelten im Laufe des Tages ein und führten Ihre Registrierung durch. Im Rahmen der Registrierung erhielt eine jede von uns einen “Geschenkbeutel“ der reichlich gefüllt war mit T-Shirt, Kettenspray, Visierreiniger, Prospekten von Esztergom und Ungarn, sowie ein Doppelpack an Paprikapulver.
Welcome paket
Die Hitze war richtig drückend und so wurde dem Swimmingpool eifrig zugesprochen.
In der Zwischenzeit sind auch Lily und Birgit mit dem Transporter eingetrudelt, sie stellen sich im offenen Bereich unseres Zeltkreises auf und errichten – passenderweise – ihr Tipi.
Da Anneliese, die in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffen ist, im Bungalow übernachten wird, ist unser kleines Austria Camp nun vollständig.
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Und so richten wir es uns gemütlich ein.
Ebenfalls mit dabei: Heidi, die wegen Troubles im Geschäft ihre bessere Hälfte zu Hause gelassen hat, sowie Manuela und Simone, um auch unsere deutsche „Wima-Austria Dependance“ zu vertreten. Sie schlugen ihre Zelte aber im deutschen Eck (hmm, waren diese Ecken nicht fast überall?) auf.

 

Am Abend gibt es das Welcome Dinner und das zeigt schon sehr gut, dass die Ungarn keine Kostverächter sind. Die Auswahl ist groß, die Portionen auch und alles schmeckt auch sehr IMG-20160714-WA0001gut.

Mit Musik und Disco geht der Abend zu Ende.

Am Dienstag war zuerst später aufstehen angesagt ;-). Aber der Geruch von Holzkohle und Grill zog über das Camp.
Und so zog es uns magisch zu dem Monster Grill hin, der wirklich einen ganzen Ochsen trug der langsam eine essbare Form annahm.
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Nein, für Vegetarier war diese Woche wirklich kein kulinarisches Highlight. 😉

Langsam fingen auch diese seltsamen Wollläuse an uns auf die Nerven zu gehen. Der zentrale Baum, in der Mitte unseres Camps, beherbergte sie offensichtlich zu tausenden, und gerade in dieser Woche beschlossen sie, den Baum zu verlassen und unsere Zelte aufzusuchen. :-/

Wir wehrten uns mit chemischen Kräften gegen sie, teilweise auch erfolgreich, aber ganz los werden konnten wir sie die ganze Woche nicht mehr.

Der Nachmittag ging wieder mit Pool und Party – Poolparty? – vorüber. Manche von uns kamen dadurch schon früher ins Bett, als es noch am Vortag der Fall gewesen war.

 

Mittwoch ist Rally Tag!
die Nacht über hat es das erste Mal heftig geregnet, unsere Motorräder sind dabei reihenweise mit dem Ständer eingesunken und umgekippt. Berti hatte Glück im Unglück, die Maschine fiel auf Ihr Zelt, aber Gott sei Dank nicht auf sie, dafür wurde aber das Zelt innen auch so richtig nass und der Spiegel an der Z ist beleidigt, funktioniert aber noch.
Die restlichen Wolken ziehen noch herum, so brechen wir zu unserer Schnipseljagd in die Umgebung auf.
Die Stationen sind gut ausgetüftelt, und zeigen uns einiges aus der Gegend.
Der Tag vergeht dadurch sehr schnell und ist voll mit wunderbaren Eindrücken von Esztergom und der Umgebung.

Das Finale ist dann beim regionalen Hauptquartier der ungarischen (Motorrad) Polizei (Rendőrség)
Zum Gedenken an umgekommene Motorradfahrer legen die WIMA Vertreter einen Kranz bei der Gedenktafel nieder.
Kranzniederlegung Rendörseg
Danach geht es zurück ins Camp wo wir uns von den „Strapazen“ der Rally erholen, denn die nächste Herausforderung wartet bereits: Die Prison Band gibt ein Live Konzert im Festzelt!

 

Die Jungs haben es so richtig drauf und sie schrecken auch nicht vor der Misshandlung Prison Bandihrer Musikinstrumente zurück. 🙂

Auch dieser Abend wird für einige von uns wieder sehr lang.

 

Donnerstag
Auch diesmal ist die Wetterlage nicht so eindeutig, doch zu mindestens der Regen hält sich weitestgehend zurück, so ist alles bereit für die Parade nach Budapest.
Sie steht im Zeichen der Brustkrebsvorsorge, deshalb trägt jedes unserer Motorräder eine rosa Schleife.
Auch das ungarische Fernsehen ist kurz vor Ort und interviewed Claudia Fehrer (Präsidentin) und Emese Melicher (National Wima Representant Ungarn)

Ungar TV
Bericht ab ca. 21:05

 

 

Mit einem beindruckenden Polizeiaufgebot abgesichert starten wir unsere Fahrt nach Budapest. Und die lieben Kollegen der Motorradpolizei genießen es richtiggehend den Budapester Verkehr lahm zu legen 😉 So fahren wir mit unserer langen Motorradkolonne quer durch Budapest bist zu einem zentralen Platz, 13669746_10207202115227018_4043559623902971116_nwo wir uns versammeln und unsere Spende für die ungarische Brustkrebsvorsorge überreichen.

Auch zurück geht es im selben Konvoi.
Na, die Budapester Autofahrer werden sich an diesen Tag ganz sicher (mit Schaudern) erinnern.

Um ca. 3 Uhr sind wir wieder zurück und wir kümmern uns um unser Mittagessen. Am Abend findet für die nationalen WIMA Repräsentantinnen das Wima Präsidentinnendinner statt. Naja, viel Arbeit, viel Ehr. Was dort besprochen wurde ist natürlich streng geheim, daher kann hier auch der Inhalt nicht wiedergegeben werden. 😉
Präsidentinnen Dinner

Danach gibt es wieder Party im Festzelt, und auch diesmal ist die Nacht wieder sehr kurz.

 

 

 

 

 

 

 

Freitag
Budapest, waren wir da nicht schon gestern?
Jein, weil wir vor lauter Polizisten ja fast nichts von der Stadt gesehen haben 😉 , besteht heute die Möglichkeit das alles per Bus und Boot nachzuholen.
So brechen wir in mehrere Autobusse gepfercht nach Budapest auf, werden durch halb Budapest mit einer sehr gesprächigen Fremdenführerin chauffiert, dann in ein Boot verladen, dass uns auch die Donauseite von Budapest näher bringt,
Budapest1
und danach wieder in den Bus gestopft. Es ist heiß, fast keine Zeit irgendwo zwischendurch ess- und trinkbares zu bekommen, so sind wir froh, trotz der vielen tollen Ansichten der Stadt, als wir ins Camp zurückkommen und dort unsere Lebensgeister wieder aufleben.

Ich bin mittlerweile auch eingetroffen, und habe mich schon mal mit den Wollläusen und Ohrenschlürfer im Zelt bekannt gemacht 😉 und auch die Gunst des leeren Pools genutzt um mich abzukühlen, den es ist wieder einmal ein sehr heißer Tag.

Da alle relativ spät von der Ausflugstour zurückgekommen sind, fehlt uns fast die Zeit uns hübsch zu machen und für das Abschlussdinner umzuziehen. Da aber alle anderen offensichtlich das gleiche Problem haben, finden wir im Festzelt wieder unseren Lieblingstisch (weit weg von den Lautsprechern) und nehmen ihn gleich in Beschlag.

Es folgen nun die Abschlussreden, mit den Ehrungen und den Gratulationen für die Veranstalter. Auch die Gastgeschenke werden überreicht. Und wir werden so langsam richtig hungrig. 😉
Eine Auflockerung bietet das Teaser Video von Wima Estland, dass mit cooler Musik untermalt ist und uns Jäneda (Joohneeda ausgesprochen 😉 , den Ort der Rally in 2017) näher bringt.

 

TischschmuckIMG_20160715_183732562Endlich eröffnet Emese das Buffet und sehr schnell bildet sich eine lange Schlange. Und wir werden nicht enttäuscht. Die Auswahl und die Menge sind absolut prächtig!

Aber es werden alle satt, seeehhrr satt.
So sind wir richtig dankbar, als die Musik kommt und wir uns auch der Disco hingeben können. Die Bewegung ist nach dem langen Tag mit Sitzen und Essen ein willkommener Ausgleich. Ein wunderschöner Sonnenuntergang beschert eine wunderschön melancholische Stimmung, die sehr gut zum heutigen Abendmotto passt.
Sonnenuntergang

Immerhin geht eine wunderbare, inspirierende und unterhaltsame Woche nun zu Ende, und wir werden ein Jahr warten müssen, um viele der (neu) gewonnenen Freundinnen wieder zu sehen.
Im Hinblick auf die morgige Abreise gehen wir diesmal schon zeitiger schlafen, um Mitternacht sind wir alle mit dem Zähneputzen fertig.
Gute Nacht Anneliese, schlaf gut Su, gute Nacht Birgit, schlaf gut Chris, gute Nacht Berti, gute Nacht Renate, schlaf gut Michaela, gute Nacht Lily, …… :-0

 

Samstag
Oi, es hat in der Nacht begonnen zu regnen. Was als harmonisches Klopfen auf der Zeltplane begonnen hat, ist mittlerweile zu einem richtigen Regen geworden, und die Wolken am Horizont verheißen nichts Gutes.

Wir frühstücken dennoch in Ruhe, packen unsere restlichen Sachen und die nassen Zelte zusammen. Und verstauen diese auf unseren Motorrädern.

Birgit und Lily sind die ersten die mit dem Transporter aufbrechen (Kunststück, bei dem Platz!)
Danach bricht die Kerntruppe für die Fahrt nach Wien auf. Su, Michaela, Berti und Renate;

sie haben das Problem aller nach Norden abfahrender Wima Gruppen: Regen, starker Wind, noch mehr Regen.
Gott sei Dank kommen sie alle heil nach Hause.

Anneliese wartet noch auf ihren Mann und ich, da ich für den ersten Teil die gleiche Strecke habe, warte ebenfalls.
Erst um 12:00 ist auch Michi da (der Regen und die Grenze waren einfach die Hölle) und damit bricht auch unsere Gruppe auf nach Westen, in Richtung Szombathely.
Die einen um dann weiter in den sonnigen Süden zum Urlauben zu fahren, ich, um am Panonniaring ein erstes Ringtraining zu machen, ich bekomme wohl nie genug!!!
Auf jeden Fall verläuft die Fahrt ebenfalls kühl (12°) und sehr nass, auch der Seitenwind ist ein stetiger Begleiter und so sind wir  froh, als wir uns nach 5 Stunden dem Ziel langsam nähern. In Jánosháza trennen sich dann die Wege.
Gut, wenn auch triefend nass, sind auch wir schlussendlich an unserem Ziel angekommen.

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Aber das ist wieder eine andere Geschichte

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