Der Tag beginnt mit einem Besuch am Merchandising-Stand. Endlich schaffe ich es, die Rahmenbedingungen für den Verkauf in Ruhe zu besprechen. Die Organisation hier ist wirklich beeindruckend, und die Stimmung unter den Besucherinnen macht es zu einem besonderen Ort, an dem man gerne verweilt.
Um 10:00 steht die finale Probe für den heutigen Trash Evening an – diesmal direkt am Ort des Geschehens, in der großen Halle. Wir haben uns gestern noch spontan entschieden, die Rollen von Brad und Janet zu tauschen, damit alles besser harmoniert. Die Probe läuft erstaunlich glatt und ohne größere Probleme, ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu den chaotischen Anfängen.
Natürlich sehen das stille Beobachter manchmal anders, aber hey – die haben auch keine Ahnung, wie viel Arbeit und wie viele Lachanfälle hinter den Kulissen stecken! Außerdem: Es ist ein Trash Evening! Perfektion wäre hier fehl am Platz.
Nach der Probe geht es weiter mit Wasserspielen und einem Erste-Hilfe-Training auf dem zentralen Rasen. Für uns außenstehende Zuhörerinnen entwickelt sich das Ganze zu einer amüsanten Szene: Eine deutsche WIMA erklärt den rumänischen Rotkreuz-Mitarbeitenden mit einer beeindruckenden Bestimmtheit, wie Erstmaßnahmen durchzuführen sind – natürlich ohne Rücksicht auf nationale Unterschiede. Ein kleiner interkultureller Moment, der uns alle schmunzeln lässt.
Zurück am Merchandising-Stand bin ich bis etwa 15:00 beschäftigt. Die Zeit vergeht wie im Flug, da es zahlreiche Interessentinnen gibt. Andere WIMA’s sind unterwegs nach Turda, um dort in der Salzmine Abkühlung zu suchen und in einer Kirche am Weg um Vergebung für die vor uns liegenden Sünden (des heutigen Abends) zu bitten. Hoffentlich erfolgreich.
Am Nachmittag nehme ich am informellen Treffen der nationalen Präsidentinnen teil. Wir heißen Neuzugänge in der Runde herzlich willkommen und besprechen aktuelle Themen. Es ist immer wieder inspirierend, mit diesen beeindruckenden Frauen zusammenzukommen und Ideen auszutauschen.
Nach dem Treffen geht es zurück zum Merchandising-Stand, bevor um 19:00 das Abendessen ansteht. Gleich danach wird es ernst: Wir machen uns in der Garderobe und beim Schminken für unsere heutige Aufführung bereit. Auch ein Tattoo darf zwecks Vollständigkeit nicht fehlen. Am Ende stehen wir als eine grelle, furchterregende Truppe mit – sagen wir mal – origineller Kleidung und extravaganten Perücken bereit.
Nun heißt es warten. Wir sind die Nummer sechs im Programm, hinter den Beiträgen von Finnland, Schweiz, Niederlande, Liechtenstein und Litauen. Die Performances vor uns sind durchweg stark, und die Anspannung steigt mit jeder weiteren Darbietung. Doch allein unsere grellen Kostüme sorgen bereits für Aufmerksamkeit im Publikum – unsere in den Sitzreihen verteilten WIMA’s machen da schon ordentlich Stimmung.
Dann ist es soweit: Unsere Performance beginnt. Kaum stehen wir auf der Bühne, ist das Publikum voll dabei. Es wird mitgesungen, geklatscht und gelacht. Die Begeisterung ist überwältigend, und am Ende ernten wir tosenden Applaus und sogar Standing Ovations. Es ist ein unglaubliches Gefühl, das wir als Team so schnell nicht vergessen werden. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an alle, die mitgewirkt haben – ihr wart großartig!
Nach der Aufführung geht es direkt in die Disco, wo wir den Adrenalinschub der letzten Stunden bei ausgelassener Stimmung abbauen. Bis 2 Uhr nachts tanzen wir durch, bevor es schließlich zurück zum Zelt geht.
Die frische Nachtluft ist ein deutlicher Kontrast zur Hitze des Tages. Es wird kühl, sehr kühl – die Art von Kälte, die einen in den Schlafsack kriechen lässt und nach einem langen Tag einfach nur zur Ruhe kommen lässt.