Von Aosta aus starten wir unsere epische Reise Richtung Mont Blanc auf der SS26. Trotz der frühen Stunde ist die Hitze immer noch so intensiv, dass man meinen könnte, der Asphalt könnte anfangen zu schmelzen. Die Straße ist so abwechslungsreich wie ein Kartenspiel mit einer extra Prise Nervenkitzel, denn Überholen ist so selten wie ein ehrliches „Nein“ zu einer zweiten Portion Pasta. Aber hey, wir sind Frühaufsteher und cruisen ohne große Zwischenfälle weiter.
Der kleine St. Bernhard zeigt uns den Weg zum Mont Blanc Tunnel, aber nicht ohne uns zuvor durch einige enge Kurven zu quetschen, die uns schließlich zur italienisch-französischen Grenze am Pass bringen.Wir stoppen auf beiden Seiten der Grenze zwecks Fotoshooting, Landschaft, Bio-Bedürfnissen, Souvenirs, etc…. aber es bläst ein kühler Wind und so geht es wieder hinunter, durch die ersten Ski Dörfer in Richtung Val de Isere.Vor dem Ort lädt auch noch der Stausee zu einem Stopp ein und auch wärmer Anziehen ist jetzt wieder ein heißer Tip 😉 , denn es geht höher hinauf auf den Col de Iseran.
Aber Überraschung, Überraschung! Anstatt uns mit kaltem Wind zu begrüßen, empfängt uns der Col de l’Iseran mit strahlender Sonne und einer angenehmen Brise. Wir mischen uns unter die Hunderte anderer Motorradfahrer, um das obligatorische Fotoschild an der Passhöhe zu ergattern – oder einfach nur, um ein paar Schotterpfade unsicher zu machen.
Das Beste daran? Die männlichen GS-Fahrer in ihrer wilden Vermeidung von Schotterflächen zu beobachten, während die KTM’s, Yamahas und Suzukis auf dem Schotterparkplatz stehen.
Nach einem atemberaubenden Abstieg ins schöne Tal von Bonneval – der seinem Namen alle Ehre macht – machen wir einen wohlverdienten Mittagsstopp in Bessans. Weiter geht’s durch das Tal, an einem bekannten Autowerkstatt-Abzweig vorbei, bis wir schließlich den Col du Télégraphe erreichen.
Da wir keine Lust auf ein Tank-Desaster haben, gönnen wir uns in Valloire Sprit zu Wucherpreisen, bevor wir erneut in die Höhe zum Col du Galibier aufbrechen. Mit dem Blick auf die kurvigen Straßen hinunter nach Briançon öffnet sich jedes WIMA-Herz.
Es ist einfach unglaublich, wie viele verschiedene Fahrzeuge man hier antreffen kann. Von Autos über Wohnmobile bis hin zu Radfahrern – und natürlich Motorradfahrern. Doch trotz des Verkehrsmixes bleibt das Fahrerlebnis ungetrübt – einfach magnifique!
Apropos magnifique – die Straßen hier sind einfach perfekt geteert und das Beste daran: Sie kosten nichts, zero, nada!
Aber auch Fotografen haben hier ihr Revier markiert – mit riesigen Schildern und Webseiten, doch ohne genaue Angaben gestaltet sich die Suche nach dem perfekten Schnappschuss wie die Nadel im Heuhaufen.
Nach einem kurzen Abstecher zum Col de Laurent nehmen wir Kurs auf Briançon, vorbei an den beeindruckenden Festungsbauten, und machen uns auf den Weg zu unserem Quartier im verschlafenen Skiort Montgenèvre – in bester Gesellschaft von drei weiteren WIMA-Austria-Kolleginnen aus Italien.
Und natürlich erkunden wir auch hier die örtlichen Lokale und lassen den Tag gebührend ausklingen – denn hey, das Leben besteht schließlich aus Abenteuern und Pasta!
Tour: 278km mit 5 Pässen
Wetter sonnig und relativ warm