30.5. bis 2.6.2019
Bereits am letzten Süddeutschen Treffen in Schwangau 2018 haben einige von uns beschlossen, der Einladung unserer Thüringer Freundinnen zu folgen. Das Jugendgästehaus in Plothen war einigen noch von der Wima Rally 2007 in guter Erinnerung, traumschöne Lage in einer romantischen Teichlandschaft im Thüringer Wald.
Bärbl und ich haben beschlossen, bereits zwei Tage früher Quartier im Goldenen Hirschen, Hirschbach bei Suben, zu nehmen, um den 29.5. für einen Ausflug nach Eisenach und den Besuch der Wartburg zu nutzen.
Anreise bei Schüttregen den ganzen Dienstag- von der Abfahrt in Niederbayern bis zur Ankunft in Suben- einen Teil der Strecke kürzen wir über die Autobahn ab, sind dann sehr erfreut über den gemütlichen Gasthof, der von einer griechischen Familie bewirtschaftet und mit großartiger Küche geführt wird.
Mittwoch Morgen hat es 6 Grad, aber der Regen hat sich verzogen, und die kurvenreiche Strecke über Ohrdruf nach Eisenach ist nicht nur herrlich zu fahren, sondern auch die Sonne zeigt sich immer öfter.
Auf der Wartburg ist an diesem Wochentag kaum etwas los, für BikerInnen gibt es sogar Schließfächer für Helm und anderes Zubehör, sodass Burgführung und Besuch des Museums ohne lästigen Ballast absolviert werden können. Die 10 Euro Eintritt pro Person sind wirklich mehr als gut investiert! Zur Stärkung gibt’s anschließend auf der Wintergartenterrasse noch eine Thüringer Rostbratwurst im Landwecken, mit Kraut und Zwiebel.
Die etwa 100 Kilometer zum gemeinsamen Treffen am Nachmittag des 30.5. im Jugendgästehaus Plothen sind eine entspannte Spazierfahrt, großteils gut zu fahrende schmale Serpentinenstraßen durch die sanfte Hügellandschaft Landkreis Saale Orla bzw Saale Holzland…schieferverkleidete Fachwerkhäuser in kleinen Ortschaften, feurig blühende Rhododendren in den Vorgärten, herrliche Aussichten über blühende Raps- und Kamillenfelder. Der strahlend blaue Himmel bleibt uns dann auch die folgenden Tage erhalten. Da an diesem Tag hier der Vatertag gefeiert wird, begegnen wir immer wieder kleinen Gruppen von weniger oder eher mehr bierbelustigten Männern, die sich wandernd oder auf kleinen Wägelchen sitzend durch die Landschaft bewegen…manche bereits in starker Schräglage…
Wir sind die ersten, die von den grün gekleideten Damen des Empfangskomitees begrüßt werden, erhalten Goodie Bag, den Schlüssel zum Vierbettzimmer, Einweisung in die Hausordnung, und für die Motorräder ist in Nähe der Lagerfeuerwiese ein eigener Parkbereich abgesteckt. Die Zusammenarbeit mit den Herbergseltern Bärbl und Karl Heinz ist hier schon gut erprobt und funktioniert bestens. An dieser Stelle bereits ein ganz großes Dankeschön an die erstklassigen Organisatorinnen Sabine, Kathrin, Birgit, Kerstin, Ilka, Kirsten und Gudrun !
Wir nutzen den Nachmittag noch ein wenig zum Kurvenwetzen. Mittlerweile ist auch Hanna da, die bereits am Vortag nach München gekommen und mit den Frauen vom Münchner Stammtisch gefahren ist. Zum Abendessen um 18.00 sind die restlichen Wiener Frauen noch nicht da, die die Anreise durch die tschechische Republik gewählt haben. Als wir um 19.00 mit der Küche das Warmhalten von vier Portionen Abendessen verhandelt haben, trudeln gerade noch rechtzeitig, Anneliese, Berti, Michaela und Renate ein. Sie sind gänzlich durchgerüttelt von der langen Fahrt auf den zusammengepickten Schlaglöchern der tschechischen Straßen.
Am Abend natürlich viel erzählen, Routenberichte, Freundinnen ausfindig machen, neue Gesichter kennen lernen, alte Hasen begrüßen, Bier, Wein und Disko kommen auch nicht zu kurz.
Am 31.5. gibt’s nach dem Frühstück Spiele für diejenigen, die am Gelände bleiben wollen. Bärbl und ich zieht es jedoch nach Weimar, um in der schönen Stadt Goethes und Schillers zu flanieren und natürlich mindestens zwei Kaffee zu trinken. Die restliche Austria Delegation entscheidet sich für die Wartburg…wie zu befürchten war, gibt’s am verlängerten Wochenende natürlich einen Massenandrang, und da das Warten auf die nächste freie Führung zu lange gedauert hätte, begnügt frau sich mit der Besichtigung des Museums und der Burganlage. Zum Grillabend sitzen wir dann alle auf den gemütlichen Holzbänken im warmen Licht der untergehenden Sonne wieder zusammen. Das geplante Lagerfeuer am späteren Abend muss leider abgesagt werden- der Motorradpark steht doch zu nah dran, und Funkenflug möchte keine riskieren! Dafür legt Turtelchen wieder in der Disko auf, dass die Fetzen fliegen.
Samstag ist Rallytag. Wir organisieren uns als Gruppe „Bösi Ösi“ und erkunden die nähere Umgebung anhand eines Stationenplans. Am Ticketschalter der Hohenwarter Stauseeschifffahrt ist ein Stempel zu holen, und auch an einer Tankstellenkassa, das Highlight ist jedoch das Queren des Stausees mit der kleinen Fähre. Da wir nicht die einzigen sind, die bei diesem herrlichen Wetter einen „Ausflug“ machen, wird es an der Fährstation ein wenig dicht, und wir müssen uns erst mit bereits wartenden PKW über die korrekte Fahrzeugschlichtung einigen. Auch diese Herausforderung wird zufriedenstellend gemeistert. Endlich können wir die vom Orga Team geforderten Selfies mit Fähre machen… um unsere Redlichkeit beweisen zu können!
Siegerehrung der Spielteilnehmerinnen und Ranking der Rallygruppen gibt’s im Diskosaal nach dem letzten gemeinsamen Abendessen. Wir dürfen uns aus den Preisen was aussuchen- alle gewinnen natürlich!!! An diesem Abend werden auch die Herbergseltern feierlich verabschiedet- sie treten demnächst ihren Ruhestand an.
Tja..wieder sind ein paar wunderschöne Tage viel zu rasch vorbei! Noch ein wenig zusammensitzen, ins Bierglas schauen, ein paar Gschichterln erzählen, dann das Gröbste zusammenpacken und reisefertig machen. Am Morgen des 2.6. noch allgemeines Abschiednehmen, nicht nur von der hiesigen Gastfreundschaft, vom Orga-Team und den anderen Bikerinnen, sondern auch von dieser großartigen Landschaft – wer weiß, wann wir sie wieder sehen!
Die Heimfahrt erfolgt dann wieder in aufgesplitterten Gruppen, je nach Heimatort…auf jeden Fall aber noch zur Rennstrecke am Schleizer Kreuz ! Dass Anneliese, Michaela, Berti und Renate dort gleich Stockerlplätze rausfahren, hätten sie noch am Vortag nicht zu träumen gewagt! Und dass es im Bayrischen Wald, im Gasthof Ayrhof, noch gutes Quartier um sehr wenig Geld gibt, freut Bärbl und mich. Bei mörderischer Hitze, vorbei an unzähligen „Montags geschlossen“ –Schildern, kommen wir am 3.6. alle wohlbehalten nach Hause. (c) Su