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Tage ohne Donner

Es ist seltsam, wie schnell Dinge Routine werden können.

Im August 2020, inmitten der Corona Pandemie, fand das WIMA-Austria D.A.CH Meeting das erste Mal statt. Lange hatten wir nach einem ähnlichen Rahmen gesucht. Doch der Ausfall der internationalen Rally gab uns die Chance, so ein Treffen tatsächlich abzuhalten. Auch, wenn naturgemäß nicht alle dafür Zeit hatten. Es wurde ein Erfolg.

Schon damals war klar, dass es eine Wiederholung geben muss.
Diesmal war es kein kurzfristiger Ersatz einer ausgefallenen Veranstaltung und allein deshalb musste ein Programm und ein wenig vorab Organisation sein.

Unsere Kärntnerinnen machten sich schon Wochen vorher auf, um rund um den geplanten Event Ort am Keutschacher See  interessante Orte, unentdeckte Plätze und verschlungene Wege zu einem runden Tour Programm zusammen zu stellen.
Neben Kärnten waren auch Slowenien und Italien auf der „Speisekarte“ und auch da gelang es mit Hilfe der beiden Länder (in Slowenien sogar unter der Führung von WRWR Ambassador Nadja Kaplja) jeweils eine Tagestour zusammen zu stellen.
Somit waren alle Tage gut gefüllt mit Routen und jetzt musste nur noch das Wetter und – nicht vergessen – die COVID Richtlinien mitspielen.
So wurden die letzten Wochen zu einem Glücksspiel. Langsam sanken die Covid Zahlen in Österreich, viele von uns wurden bereits geimpft, und die Regierung beschloss erste Lockerungen für Hotels und Gastronomie. Rechtzeitig für den Event waren die gröbsten Hindernisse beseitigt. Auch das Reisen in und aus dem Ausland wurde drastisch von Auflagen befreit.
Damit wurden auch schlagartig die Ausflüge nach I und SLO einfacher durchführbar.

Na also der WIMA Spirit hat es wieder einmal geschafft, fast alle Hindernisse beseitigt, damit kann es ja wirklich losgehen.
Die Anreise wird von vielen individuell durchgeführt damit gibt es für diesen Teil diesmal nicht viel zu berichten.
Dafür geht es gleich am

1. Tag

gleich richtig los mit Slowenien.
Nadja hat sich netterweise bereit erklärt ihren letzten Tag vor einer geplanten Balkantour für uns zu opfern und macht den Guide. Vielen von uns ist noch Cerkno 1,2,3,4 (sorry, Insiderwitz) in guter Erinnerung. Und auch wenn Versya nun um mindestens 3 hoch detaillierte Karten von Slowenien reicher ist, sicher ist sicher.
Wir treffen uns am Seebergsattel um ca. 15min verspätet, aber die Tankstelle in Eisenkappel war die Hölle.  Hier fällt das Bike von Versya um – zum ersten Mal.
Vom Seebergsattel geht es gleich wieder hinunter zum Planšarsko jezero, der erste See auf unserer Runde.
Der nächste See ist Bled der zusammen mit der Kircheninsel und der markanten Burg, die über dem See thront, ein guter Platz für einen Stopp in der Hitze ist.
Jetzt geht es weiter hinein in den Triglav Nationalpark. Wir kommen auch an den ersten Stätten von bekannten Alpine Events vorbei, auch ein weiterer See liegt am Weg der Bohinjsko jezero.
Wir kommen aber auch am Biathlon Stadion von Pokljuka vorbei. Dort wird von Versya sogar mit der Drohne gefilmt.

Da es sich um eine Sackgasse handelt, fahren wir wieder zurück.
Am Schluss fährt Versya, die froh ist, einmal nicht ganz vorne fahren zu müssen. Als sie merkt, dass ihr beim Drohne steuern verwendetes Handy fehlt stoppt sie und lässt die Gruppe weiterfahren. Nach dem klar ist, dass das Handy nur in einer falschen Tasche steckt ist, probiert sie den Pulk wieder einzuholen.
Fast gelingt das auch, aber mit der Gruppe in Sichtweite, passiert ein Blickfehler und die Kurve geht sich einfach nicht mehr aus.  Zusätzlich sind die Stollenreifen nicht optimal für Geschwindigkeit und Kurvenlage und so wird es ein Bilderbuch lowsider.

Der Vorteil: Es passiert außer ein paar Kratzer am Zusatztank nichts Welt bewegendes. Die nächsten Kurven jedoch schauen bei ihr sehr eckig aus  😉
Die Gruppe wird dann doch erst am Talschluss eingeholt.

Weiter geht es, auf kleinen Wegen, nach Kranjska Gora, am – wie passend – Korona Casino vorbei zum Jezero Jasna dem letzten See auf unserer Runde.
Der Tag ist in einem gemütlichen Tempo vergangen, jetzt wird es langsam knapp für die Rückkehr nach Österreich.
Dazu nehmen wir den Wurzenpass, während Nadja zum Packen wieder zurück nach Hause fährt. Auf diesem Weg nochmals Danke für die Zeit und Wege die wir von Dir bekommen haben.

Am Wurzenpass steht auf der österreichischen Seite ein alter T34 Panzer, warum tut er das?
Zu Hause wird dann gegoogelt und es stellt sich heraus, es handelt sich um einen Hinweis auf die Verteidigungsanlagen aus dem Kalten Krieg, die im dortigen Bunkermuseum zu besichtigen sind.

Aha, wieder etwas dazu gelernt..
Am Abend gibt es das erste Mal eine große Runde auf der Terrasse. Es ist wunderbar einen Fahrtag auf diese Weise ausklingen zu lassen, und noch schöner, wenn neben der Sonne auch die Temperatur sinkt.

Tag 2

Der nächste Tag, war der Tag der verschiedenen Wege.
Ein Teil der Truppe begab sich auf die Suche nach Antworten für die Rätselrally, ein weiterer wollte Slo noch einmal eine Möglichkeit geben zu bestechen. Und, für einen ganz kleinen Teil ging es vom Magdalensberg ausgehend zu einer Schottertour durch NO Kärnten. Doch vorher war noch Testen angesagt. Nicht nur das Hotel, sondern auch etwaige Tourstopps mußten gesichert werden.
Gott sei Dank gibt es am Weg zum Magdalensberg, mitten in Klagenfurt, am neuen Platz eine gratis Teststation. Diese Tests sind wieder für weitere 2 Tage der Freibrief zum freien Leben.
Test absolviert, und zusammengefunden. Jetzt kann es wirklich losgehen.
Im Mittelpunkt des ersten Abschnitts steht die Dreifaltigkeit, die in Ihren Wäldern und Hügeln eine wunderbare Auswahl an leichten und auch anspruchsvollen Schotterstrecken versteckt. Passend zum Wallfahrtsort; zum niederknien.

Es gab dann eine kurze Asphaltpassage bis Althofen, wo es direkt aus der alten Bergstadt – die mich, durch ihren markanten Turm immer ein wenig an die Toskana erinnert – weiter auf Schotter nach Norden ging.  Via Guttaring kamen wir nach Hüttenberg, wo wir sogar auf eine kleine Gruppe der unsrigen trafen, die gerade am Lösen der Aufgaben vor Ort waren. Da auch die Zufahrtsstraße nach Knappenberg aktuell aus Schotter bestand, war es nur logisch, auch diese Etappe noch mit unter die Räder zu nehmen.

Durch die Testerei ging in der früh etwas Zeit verloren, die wir jetzt durch eine schnellere Etappe wieder aufholen müssen. Maria Hilf nach Silberberg ist die letzte Schotter Etappe, bevor wir nach ca. 150km über Schotterstraßen wieder im Expresstempo nach „Hause“ fahren.

Zu Hause ist übrigens aktuell das Hotel St. Gabriel in Plescherken am Keutschachersee.
Zusammen mit dem Seestrand und dem Familien zugehörigen Restaurant MITanond eine Symbiose, die bei diesem Wetter und der derzeitigen COVID Regularien klar alle Trümpfe ausspielen kann.
Zusätzlich gibt es mit dem gegenüber liegenden Campingplatz Valentinitsch eine weitere Örtlichkeit, die mehr Flexibilität bei den Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Gleich vorweg: Sowohl Hotel, als auch Restaurant bieten uns für die ganze Woche eine Heimat, die wir dank des freundlichen Personals, bzw. Besitzer, als auch der exzellenten Speisen sehr zu schätzen gelernt haben und hiermit auch gerne weiterempfehlen und unseren Leserinnen ans Herz legen möchten.

Was lag daher näher, als am Abend unsere Erlebnisse gemeinsam auf der Terrasse schmausend auszutauschen und den Tag Revue passieren zu lassen

3. Tag

Der gestrige Tag war schon ein netter Teaser für den heutigen Tag.
Für heute werden wir das Grenzgebiet zwischen Kärnten und Slowenien aufsuchen und dort die Schotterwege ausgiebig erkunden.

Die Runde startet in Ferlach bei der Shell Tankstelle und geht gleich zum Koschutahaus.
Seltsamerweise fühlt sich die Schotterstraße immer sandiger an, umso höher wir kommen. Bei der vorletzten Biegung, die Hütte schon in Sicht, kommt uns dann plötzlich ein Grader und dahinter eine Walze bergab entgegen. Ich kann noch an den losen Rand ausweichen und mit viel Gas aus dem tiefen, losen Sand am Rand weiter Bergauf fahren. Karin wird ihr Offroad Modus an der KTM zum Verhängnis. Der regelt nämlich bei zu viel Schlupf am Hinterrad die Leistung herunter, dass ist im Sand aber kontrproduktiv und so stirbt der Motor ab und sie fällt weich 😉 Ich beobachte von oben das Drama – ein Bauarbeiter probiert ihr zu helfen, aber die Elektronik verhindert das leider. Daher marschiere ich den steilen Hang hinunter, der gerade von einer lustigen Schulklasse bestiegen wird, und die natürlich alles live miterlebt haben. Nach dem der Offroad Modus aus ist, funktioniert die Weiterfahrt ohne Probleme. Mir war bis jetzt frisch, aber beim Aufstieg zur Hütte wird mir jedenfalls warm.


Danach geht es zum Paulitschsattel, der auf der österreichischen Seite asphaltiert, aber trotzdem schon eine nette Herausforderung ist.  Auf der Slowenischen Seite ist aktuell eine Baustellenumleitung, die gleich die ersten 24km über Schotter führt.
Von hier geht es nahtlos in eine Panoramastraße über die, natürlich weiter nur geschottert, bis zur Kirche von Sveti Duh führt.
Der kleine Drache (Lintver) vor der Kirche gehört zu einer Sage, die von einer Überschwemmung und einem Hirtenjungen handelt.


Von dort geht es weiter in Richtung  Spodnje Sleme (Wistrasattel) und Solcava.

Irgendwo entlang der Strecke steht auch ein Gedenkstein, der – soweit wir uns das zusammen reimen können –  an Partisanen erinnert. Warum und wieso erschließt sich uns leider nicht.  Aber vielleicht gibt es ja unter den Leserinnen jemand mit Slowenisch Kenntnissen?



Langsam fängt wieder der Asphalt an und damit geht es auch erneut flott voran.
Zurück nach Österreich geht es via Mezica, an einem Grenzstein vorbei, der an den Beschluss von St. Germain in 1918 erinnert. Weiter nach Norden bis nach St. Georgen und bei Globasnitz (an der skurrilen, auf Schloss getrimmten Villa vorbei)  wieder zurück an die Grenze. Dort führt der Weg per spannenden Schotter zum Luschasattel hinauf.

Es ist lustig mitten im Wald einen normalen Straßenwegweiser zu finden.
Kurz nach dem Pass beginnt der Asphalt wieder. Dort gibt es einen Gasthof, der uns eine wunderbare Brettl Jause auftischt bevor es ins Finale wieder hinunter nach Bad Eisenkappel geht wo sich Karin von uns trennt.
Die Temperatur ist mittlerweile beim Stehen unerträglich und so geht es gleich weiter. Die restliche Rückfahrt verläuft wieder ohne große Ereignisse und auch heute wird der Abend gemütlich auf der Terrasse ausklingen.

2 Kommentare

  1. Hoppla. Gleich 3fach, wenn ich richtig mitgezählt hab (bzw war ein Umfaller dabei) – jetzt ist sie standesgemäß eingefahren, die Kati – und eingebremst ebenfalls, wie der Haifisch zeigt … 😉 …
    Der Anakee Wild ruft … aber den gibt es nicht in 140/80-18, war das so ? Der Mitas E-10 sieht annehmbar gut aus vom Profil, auch für’n Gaatsch, und geht an den Flanken schön weit runter für’s GSen Herbrennen … 😉 – ich kenn ihn aber nicht, wahrscheinlich weiß der Wolf was drüber…
    Übrigens: ich könnt‘ dir ein olpowashere spendieren oder zwei, falls du keine passenden Pickerln für die zerkratzten Stellen hast … 😉
    Fein, daß alles im Großen glatt gegangen ist und ihr Spaß hattet – und die Elektronik am Moppet von Karin ist halt noch keine g’scheite KI – aber das kommt spätestens dann, wenn man sie mit einer oder mehreren Kameras verbunden haben wird. Der Vorteil: man braucht dann störanfällige Seitenständerschalter ebenfalls nicht mehr *kicher* …
    Auf der Gedenktafel dürfte in etwa stehen, frei interpretiert: In der Gegend um Peco (?) fielen folgende VOS-Kämpfer, Namen, für Frieden, Freiheit und das Glück zukünftiger Generationen.

    1. Update Gedenktafel. Klaudio bestätigt meine Version und ergänzt: Die VOS war der Geheimdienst der Tito-Partisanen, der ‚Feinde‘ umlegte, auch vermutete in den eigenen Reihen. Die Tafel dürfte demnach kommunistische Propaganda Jugoslawiens sein und an Verluste von Genossen erinnern.

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