Warum und weshalb klären wir noch im Laufe des Berichts des Tag 2 unserer Rally Anreise, aber starten wir doch mit dem Morgenspruch:
„Das Croissant ist trocken!“ O-Ton von Faja, als sie ein – von ihr ausgesuchtes – empty Croissant beim Frühstück verzehrt.
Das Frühstück findet übrigens in einem großen Saal im EG des Hotels statt und wir sitzen am weitesten vom Buffet entfernt.
Was uns natürlich nicht hindert, siehe Faja, uns trotzdem reichlich dort bedienen zu lassen (die direkte Eigenentnahme ist durch Covid Restriktionen anscheinend verboten).
Als wir uns ausreichend für die kommenden Strapazen gestärkt haben wird wieder alles eingepackt, aufgepackt und umgeparkt, damit wir einen guten Start in den mit besonders kleinen Straßen gespikten Tag haben.
Zuerst geht es weiter ins Tal hinein, bevor wir nach Süden schwenken.
Ca 25km vor dem Lago d’Iseo biegen wir jedoch wieder in Richtung Westen ab und folgen wirklich sehr kleinen Pfaden steil bergauf. Wenn uns hier ein Auto entgegen kommt wird es schwierig werden auszuweichen. Selbst andere Motorräder mit Koffer sind schon eine Herausforderung. Auch, weil durch die Kurven und den dichten Bewuchs am Straßenrand, selten eine Vorausschau möglich ist.
So kämpfen wir uns die Straße zum Passo del Vivione hoch und sind froh oben heil angekommen zu sein.
Nach einem kurzen Stop geht es nun ein Stück über die Hochebene, bevor die Straße wieder nach unten führt.
Hier wenigstens etwas breiter, wenn auch nicht breit genug, um den vereinzelten Autos problemlos auszuweichen.
Als wir endlich unten sind geht es in Richtung Bergamo, wo wir jedoch ca. 20km vor der Stadt wieder in die Berge abbiegen und den beeindruckenden Passo di Zambla erklimmen.
An der Passhöhe herrscht reger Motorrad Andrang und so weichen wir auf ein abseits gelegenes Lokal aus. Dort wird uns nur ein kleiner Eckplatz angeboten, während der einladende Gartenplatz für eine (noch nicht eingetroffene) Gesellschaft reserviert bleibt.
Wir brechen daher bald auf und fahren über den Passo Culmine St. Pietro, in Richtung Comer See weiter.
Die Gegend ist wunderschön und durch die Höhe in der wir uns bewegen auch erträglich bezüglich Hitze.
So erreichen wir den Comer See, bei Bellano, direkt aus den Bergen.
Aber hier stoßen wir auf Hitze und Touristen, Massen an Touristen!
Der Fehler der unserer Guide unterläuft: Nicht die Fähre über den See zu wählen, sondern den See nach Norden zu umrunden. Das bedeutet: Schritttempo, Hitze, Autoschlangen…. Ermattung.
Erst am Westufer wird der Verkehr etwas besser und wir sind froh, als wir bei Menaggio in Richtung Lugano abbiegen können.
Noch haben nicht alle von uns Schweizer Vignetten und wir wollen von Lugano aus das Tal zum Gotthardpass (bzw. Acquarossa, unserem heutigen Stopp) per Autobahn zurücklegen, um die verlorene Zeit aufzuholen.
So bleiben wir bei der ersten Tankstelle am Grenzübergang stehen, aber leider sind Vignetten aus.
So geht es dann doch nach Lugano hinein, immer auf der Suche nach einer Tankstelle.
Und hier passiert es. An einer Kreuzung bricht die Gruppe auseinander und durch die nachfolgende Einbahnstraße gelingt es uns nicht die Verbindung wieder herzustellen.
So warten wir ein wenig, in der schwachen Hoffnung doch noch mit unserer Gruppe wieder vereint zu werden, aber leider erfüllt sich der Wunsch nicht. So setzen wir noch eine Meldung im allgemeinen Channel ab und brechen über die Autobahn nach Norden auf. In Acquarossa sind aber nur Iulia und Berti, die heute eine schnellere Route gewählt haben, deshalb dreht Versya noch einmal um, um wieder zurück zu fahren.
Am halben Weg aus dem Tal kommt ihr aber Faja als neuer Guide der begleitenden versprengten Gruppe entgegen. Ihre Worte: „Der Guide verliert die Leut“ kann leider nicht entkräftet werden.
Nach den heutigen Strapazen (trotz der wundervollen Eindrücke) ein etwas ernüchternder Abschluß. So beziehen wir unsere Zimmer, können Duschen und dann die allerletzten Sonnenstrahlen im Tal genießen.
Gottlob hat das Quartier eine Haus eigene Pizzeria und die Dimension, als auch der Geschmack der Pizzen, ist wunderbar!
So findet der Tag doch noch einen versöhnlichen Ausklang.