Geführt von zwei Reiseleiterinnen (unsere heißt Yuka und wurde zuletzt von uns „Madame Blümchen“ genannt, warum ist unschwer auf dem Foto zu erkennen) besichtigten wir unzählige Shinto-Schreine und Tempel, immer schön abwechselnd, um nicht einer Glaubensrichtung den Vorzug zu geben.
Nach Erklärungen von Yuka sind 98% der JapanerInnen Shintoisten und 98% Buddhisten (sic!). (Trotzdem heiraten sie mittlerweile häufig nach christlichem Ritus, weil ihnen die Zeremonie und die Kleidung besser gefällt, wir haben in einem Shinto-Schrein aber auch eine traditionelle Hochzeit gesehen).
Besonders beeindruckend fand ich die wundervollen Gärten, in denen diese Schreine bzw. Tempel stehen.
Die Vegetation in den von uns bereisten Gebieten von Japan ist überhaupt besonders schön. Die meisten Straßen, teilweise auch die Autobahn sind von blühenden Bäumen und Sträuchern umgeben.
Von der Kirschblüte haben wir zwar nur mehr den Schluss gesehen, aber dank des Umstandes, dass wir im „kältesten April seit 40 Jahren (!)“ in Japan waren, sahen wir doch noch einige blühende Kirschbäume.
Die Anfahrt zur Rally – wir wurden am Montag zu Mittag zum Rental-Dealer gebracht, der tatsächlich annähernd 100 Motorräder aufgetrieben und die Übergabe großartig organisiert hatte – war für uns, nicht mehr überraschend, nass und kalt. Wie bei den meisten Anfahrten zu den Rallies in den letzten Jahren regnete es. Mit kleineren Zwischenfällen (Motorschaden nach ca. 20km bei Lili), nass und durchfroren (lt. Thermometer auf der Straße hatte es zuletzt nur mehr 2° C, kamen wir am Abend im Camp in Fujinomija am Fuß des Mount Fuji in ca. 1.100 m an.
Den nächsten Tag brauchten wir zur Trockenlegung und Erholung. Leider war Jane bereits beim Aufwachen an diesem Tag krank, was sich erst nach Spitalsbesuchen gegen Ende der Rally leicht besserte.
Auch einen Tag später war uns das Wetter nicht hold, es begann so rasch und so heftig zu schütten, dass wir es nicht einmal mehr rechtzeitig schafften, das Regengewand anzuziehen – zum Glück waren wir noch auf dem Parkplatz. Erst am Nachmittag des dritten Tages wurde das Wetter besser und war dann immer sonnig, wenn auch nicht besonders warm. Kleineren Touren rund um den Fuji, stand also nichts mehr im Wege.
Wir fuhren auch auf die Passstraße, die bis auf 2.400 m hoch führt.
Besonders eindrucksvoll und toll gestaltet war der Tag der Parade.
Nachdem wir zunächst in Kleingruppen zu einem Parkplatz im Naturschutzgebiet gebracht wurden und dort mit erst geringer, dann doch großer Begeisterung Müll sammelten – ich kann mir gar nicht vorstellen, wer sich in diesem supersauberen Land traut etwas wegzuwerfen, es passiert aber offenbar doch – wurden wir in insgesamt fünf großen Gruppen, von jeweils einer Polizistin auf Motorrad in eine Kaserne gebracht, auf deren Gelände für uns ein
Trommelkonzert gebracht wurde, eine Polizeikapelle im Glen-Miller-Sound spielte, ein Trialmeister seine Kunststücke vorführte und dabei auch noch über Mikro kommentierte und eine Gruppe von MotorradfahrerInnen eine „Moto-Gymkhana-Show“ zeigte.
Zum Abschluss erbaten unter Beteiligung der nationalen Präsidentinnen bzw. deren Vertreterinnen zwei Shintopriester Segen für uns. Ich habe wenige Teilnehmerinnen gesehen, die von dieser Zeremonie nicht ergriffen waren.
Die Japanerinnen leisteten wirklich ganze Arbeit und hatten alles super organisiert. Trotz des langen Fluges waren wir alle froh, teilgenommen zu haben.
|
|