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Tage mit Donner

Der 4. Tag
beginnt mit einem zeitigen Frühstück (das durch eine parallel anwesende Busgesellschaft ermöglicht wird) schon um 7:00.
Ich muss noch zum Postamt um meinen Badeanzug, der bereits seit 2 Tagen eine Irrfahrt durch Kärnten hinter sich hat, abzuholen. Damit kann ich heute Nachmittag vielleicht sogar eine Abkühlung im See haben, den die Prognose für das heutige Wetter ist heiß.
Es bleibt sogar noch ein wenig Zeit, um auf der Terrasse noch das Finale des offiziellen Frühstücks zu erleben, bevor wir um 8:30 aufbrechen.
Der Plan ist einfach: Zuerst nach Süden, dann den Monte San Simeone hochfahren, weiter nach Tolmezzo in die bereits vom Vorjahr bekannte Osteria Antica Valle zum späteren Mittagessen, und als Abschluss wäre, je nach Zeitfortschritt, der Plöckenpass, oder das Nassfeld als Weg retour nach Ö geplant.

Damit könnte der Beitrag über diesen Tag auch gleich wieder enden. Aber der Monte St. Simeone war dann so speziell, dass es doch ein paar zusätzliche Erwähnungen braucht. 😉
Für mich stand er schon seit einiger Zeit auf der Bucket List und die heutige Ausfahrt sollte endlich ein Häkchen darunter setzen.
Aber zuerst der Reihe nach:
Zuerst geht es bis zum Wurzenpass, wo wir bei der letzten Tankstelle vor dem Pass nochmal unsere Tanks auffüllen – immerhin ist Italien nicht als Niedrigpreisland bekannt, was die Benzinpreise betrifft – und auch Karin wieder treffen.
So geht es zuerst nach Slowenien, um es auch gleich wieder in Richtung Tarvis zu verlassen.
In Tarvis ersparen wir uns den Ortskern, weil wir gleich wieder in Richtung Predil nach Süden schwenken.
Dort folgen wir dem Tal, bis wir zum Lago del Predil kommen, wo wir aber in Richtung Sella Nevea abbiegen.

Auch diese Strecke ist trotz ein paar Bauarbeiten sehr nett zu fahren und so kommen wir recht flott in Chiusaforte an. Hier folgen wir dem Flusslauf mit wechselnden Seiten bis wir auf den Tagliamento stoßen.
Von dort ist es nur noch ein kurzes Stück bis Venzone (mit seiner beeindruckenden Stadtmauer und Altstadt) wo auch eine Brücke über den beinahe trockenen, aber türkisblauen Tagliamento führt.

Gott sei Dank führt der Weg jetzt schon stellenweise durch Wäldchen, denn die Hitze der Sonne ist mittlerweile schon fast unerträglich.
Das spannendste kommt aber jetzt noch. Kurz nach Bordano geht eine unscheinbare Abzweigung zum Monte San Simeone ab. Wir stoppen kurz, um uns zu teilen. Ein Teil der Truppe hat bereits jetzt schon genug von der Sonne und bevorzugt die schnelle Fahrt nach Tolmezzo in die Osteria. Die Unerschrockenen (oder auch einfach nur Neugierigen) unter uns fahren den Berg hinauf.Der Anfang beginnt harmlos, langsam ansteigend, bis wir wieder fast über Venzone sind.
Dann starten die Kehren in kurzer Reihenfolge. Die Fahrbahn selbst ist gerade ein Auto breit, spannend falls uns eines entgegen kommen sollte. Der mittlere Teil ist stark bewaldet, eine Wohltat bei der Sonne, und manchmal geben Lücken einen Blick auf das Tal des Tagliamento frei, dass jetzt schon tief unter uns liegt.

In einer größeren Kehre halten wir kurz, um die Aussicht zu genießen, dann setzen wir die Fahrt nach oben fort. Irgendwo begegnet uns auch ein Auto, aber da es rechtzeitig stehen bleibt geht sich alles gut aus.
Irgendwann, wir sind bereits an der Abzweigung zur Chiesa (Kapelle) vorbei, endet die befestigte Straße. Von hier ginge es nur noch über Schotter weiter. Im Schatten einer Baumgruppe lässt es sich gut verschnaufen, nur Versya fährt noch das Stück bis zur Kapelle.
Es wird auch noch schnell die Befestigung von Karins GoPro (die sich verklemmt hat) bereinigt – leider, wie sich wenig später heraus stellen wird – und dann geht die Fahrt nach unten wieder los.

Am Fuss des Mt. San Simeone warten wir wieder zusammen, aber Karin und Petra sind verschwunden. Wir warten eine Weile, dann dreht Versya um und fährt den Berg nochmal halb hinauf, bevor sie auf die Beiden stößt die gerade den Berg hinunter fahren. Es stellt sich heraus, dass die neue! GoPro vom Motorrad abgefallen ist und sie ergebnislos probiert haben diese zu finden.
Das ist wirklich Pech trotzdem müssen alle hinunter um die Fahrt fortzusetzen, die Gruppe in Tolmezzo wird jetzt schon auf uns warten.
Die restliche Fahrt hat auch ihre Reize und so kommen wir entspannt in Tolmezzo an. Und, auch wenn das Navi wieder einmal spinnt, den Weg zu einer Osteria finden wir immer auf Anhieb. 😉 und so sitzen auch wir bald auf der Terrasse des Lokals.

Wir genießen das köstliche Essen, aber die Temperaturen steigen weiter an und so brechen wir schlussendlich auf, um die Fahrt nach Norden, nach Pontebba, über den Sella Cereschiatis fortzusetzen.
In Pontebba geht es nur mehr in Richtung Nassfeld. Dort gibt es die letzte Fotosession, bevor es

zurück an Finkenstein vorbei an den Keutschachersee geht. Am Weg wird noch das Motorrad getankt und an der Tankstelle gleich das Motorrad abgekühlt. Im Hotel wird der neue Badeanzug getestet und er passt perfekt.
Vor Ort ist wirklich in ein Sprung in den See notwendig um die aufgestaute Hitze unter der Motorrad Montur abzischen zu lassen.
Nach der Abkühlung geht es wieder auf die Hotelterrasse . Diesmal wird der Italientag verlängert und nur italienisches von der Speisekarte bestellt 😉

Tag 5

Ein späteres Frühstück ist angesagt.

Danach gibt es einen kurzen Chat mit Karin. Der Verlust der teuren und eigentlich neuen GoPro tut natürlich weh.
Spontan machen sich Versya und sie aus, nochmal hinunter zu fahren und den Mt. San Simeone nochmals abzusuchen.
Die Fahrt durch das Kanaltal, ohne Autobahn, ist nicht so schlimm, wie befürchtet. Tarvis ist eigentlich der einzige fade Abschnitt der Strecke und in Venzone bleibt sogar noch etwas Zeit, die Stadt auch ein bisschen mehr im Detail zu betrachten.
Der Weg hinauf zum „Gipfel“ der Strecke geht flott voran. oben wird die Gelegenehit genutzt die Rundum Sicht auch mit der Drohne einzufangen, bevor es an die Sucherei geht.

Da einzige Indiz für den möglichen Ort des Verlusts, ist das gespürte Überfahren eines Gegenstands am gestrigen Tag.
D.h. Karin probiert uns daher zum Ort des vermuteten Verlusts zu lotsen, wo wir unsere Motorräder eng an den Felsen geschmiegt parken.
Jetzt beginnt das Absuchen der Böschung links und rechts der Fahrbahn, auch das Kommando „GoPro Einschalten“ wird versucht, um die GoPro zu einem Lebenszeichen zu überreden.
Für unbeteiligte Beobachter wären wir sicher ein lustiger Anblick gewesen: 2 in Motorrad Gewänder gehüllte Gestalten, die mysteriöse Beschwörungsformeln von sich geben, während sie gebückt durch die Gegend laufen bzw. kriechen und Gräser lüften…
Ich habe eigentlich gerechnet, irgendwann einer dösenden Schlange direkt ins Gesicht zu schauen, aber wir waren offensichtlich so laut, dass sich diese wohl vorab verzogen haben.
Trotz aller Bemühungen finden wir die GoPro leider nicht. Selbst das wagemutige Besteigen der steilen Abhänge bringt keinerlei Reaktion einer Kamera: „GoPro, verflixt noch einmal ;- )“

So packen wir nach einer guten Stunde Suche in der sengenden Sonne wieder die Motorräder und Versya stellt fest dass der Griff ihres Motorrads offensichtlich eine Ameisenstraße umgeleitet hat. Offensichtlich genau in ihren Helm hinein 😉 Die Masse an schwarzen Krabbeltiere wieder aus dem Helm zu bekommen ist beinahe von Erfolg gekrönt, aber ein paar Italienische Ameisen steigen erst in Kärnten wieder aus.
Dann geht die Fahrt hinunter ins Tal. Hier lockt die Abzweigung zur Auffahrt zum Monte Festa, aber der ist jetzt neu auf der bucket list und kommt beim nächsten mal dran, wenn weniger Leute unterwegs sind.
Wir fahren durch das Kanaltal wieder zurück, stoppen kurz in einer kleinen Trattoria und diskutieren die weiteren Optionen. Aber ohne zumindest einen Bruchteil (im wahrsten Sinne des Wortes) der GoPro zurück zu bringen, ist jede Form der Versicherung leider umsonst, auch wenn sie nicht gratis für Karin war.

In Ö trennen sich wieder die Wege, für mich bleibt damit noch Zeit für eine kurze Abstimmung vor Ort am Pyramidenkogel für den morgigen Event zusammen mit Renate und dann endlich einen kühlen Sprung in den See, bevor die Terrasse und das Tagebuch ruft.

Langsam wir der Himmel aber dunkler und dunkler, es kommen Böen und Donner aus dem Osten und es wird eine massive Regenwand sichtbar, die über dem See langsam, ganz langsam, näher kommt.
Berti und Iulia sind gerade noch am Weg zum Treffen, und natürlich werden sie auf den letzten paar hundert Meter richtig nass.
Der Rest der Truppe flüchtet von der Terrasse zum ersten mal ins Innere des Restaurants. Aber besser heute Gewitter, als morgen, sonst wird es eng in Lokal 😉

Parallel dazu ist die Abgabe der Fragebögen der Rätselrally fällig. Diese werden nun von mir ausgewertet.
Es ist interessant zu sehen, dass die Fragen nicht immer auch zur richtigen Lösung geführt haben.

Aber tapfere Mädls, die bei dieser Hitze all die Stationen anfahren und vor Ort die Informationen zu finden probieren, allein das gehört schon belohnt. Die Auswertung ergibt eine klare Reihenfolge.
Die vorhandenen Preise werden nochmal gecheckt und passen für die Anzahl der Gruppen und Teilnehmerinnen sehr gut.

Tag 6
Diesen Tag dominiert der Pyramidenkogel!
Deshalb am Vormittag zum ersten Mal ein wenig Ruhe und nur eine ganz kleine Runde mit Iulia gedreht.
Ihre 1250er GS war die große Überraschung des gestrigen Abends, jetzt muss sie sich mit der großen Maschine auch anfreunden. Ein Sprung von 125ccm auf das 10 fache ist eben nicht einfach und die Dimensionen der GS sind ja auch nicht ohne. Aber sie liebt Herausforderungen, also wird sie auch diese meistern.

Da am Pyramidenkogel ein dichtes Programm ansteht, wird pünktlich in der Gruppe aufgebrochen, wir wollen ja den Bürgermeister von der Gemeinde Keutschach und sein Team nicht warten lassen.
Die Ankunft am Pyramidenkogel erfolgt punktgenau und die Bikes werden in Reih und Glied vor dem Aussichtsturm aufgereiht.
Es folgt die obligatorische Fotosession mit dem Herrn Bürgermeister, der uns dankenswerterweise zu einem Besuch des Aussichtsturms und im Anschluss daran auch ins Restaurant einlädt.
Wir fahren mit dem Aufzug hinauf. Nur die ganz sportlichen steigen bei dieser Hitze die Stiegen hinauf.
Der Ausblick vom Turm ist wie immer grandios.
Wir nutzen die Selfie Kamera vor Ort, um ein Gruppenfoto mit Hintergrund zu machen und fahren bzw. Rutschen wieder hinunter. 🙂

Unten heil angekommen, genießen wir im zugehörigen Restaurant noch ein gutes Mittagessen, bevor sich die Gruppe wieder auf den Weg zum Keutschachersee macht.
Um 18:00 Uhr beginnt pünktlich die erste, konstituierende Generalversammlung von WIMA-Austria.
Alle Kandidatinnen werden mit Mehrheit angenommen und so sind wir schnell auch mit diesem Formalakt fertig.
Und, das ist gut so, denn wir haben Gäste! Unsere Schwestern von WIMA-Italia haben eine Abordnung zu uns geschickt und so wird der weitere Verlauf des Abends noch sehr lustig. Wir positionieren die Italienerinnen zwischen Elsbeth und mir (bzw. Manuela von Wima Italia) und damit sind die Verständnisprobleme elegant umschifft. Elsbeth findet in ihrer Sitznachbarin eine Seelenverwandte und die Stimmung steigt.
Zwischendurch gibt es noch einen kurzen Rückblick auf die bereits 25 jährige Erfolgsgeschichte von WIMA-Austria und die Preisverleihung für die Rätselrally und DACH Teilnehmerinnen. Natürlich mit dem obligaten Fotoshooting.

Der Abend wird noch sehr lange und die Partnerschaft von WIMA in Österreich und Italien erhält ganz neue Bande.






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