Wir sind am letzten Tag unserer Anreise zur Rally in die Schweiz angelangt und haben noch einige Strecken Leckerbissen auf unserem heutigen Streckenabschnitt eingeplant.
Umso wichtiger ist ein gutes Frühstück, damit wir auch gestärkt ins „Finale“ gehen.
Hier überrascht uns unser Gastgeber ein wenig, wir bekommen ein abgezähltes Frühstück serviert.
Wurstblätter, Käse, Croissant und Brotstücke sind exakt abgezählt und gleich auf alle Personen verteilt. Anscheinend ist pro Person nur eine Scheibe, bzw. Stück vorgesehen!
Glücklicherweise war die Pizza am gestrigen Abend so ausreichend, dass wahrscheinlich auch ein Cappuccino reichen würde, aber seltsam, und ungewohnt, ist es schon.
Die Zimmer kosten diesmal auch ca. 67,- € pro Person, waren jedoch wesentlich größer und besser eingerichtet als in Pont di Lego. Um 9:00 geht es pünktlich! los, zuerst ein Stück retour aus dem Tal des Lucmaniel raus. In das Tal zum Gotthard, wo wir uns wieder aufteilen. In eine Gruppe die die alte Tremola und die neue Gotthard Strecke fahren wollen. Beide Strecken sind wunderbar zu fahren und so kommen beide Gruppen beinahe Umfallfrei bei der Passhöhe an. Versya musste unbedingt den Stopp vor einer Baustellenampel nutzen, um vom Motorrad aus Fotos ins Tal hinunter zu machen. Was ihr dabei zum Verhängnis wird? Ein Leerlauf und ein dezentes Gefälle. Als sich das Motorrad langsam bergab bewegt wird das Dilemma – Kamera oder Motorrad – fallen lassen zugunsten der Kamera entschieden und so liegt das voll bepackte Motorrad jetzt da. So wie immer eilen Zuschauer herbei um zu helfen, und so bemerkt nicht einmal die bereits wieder in Bewegung gesetzte Gruppe etwas von diesem Zwischenfall. Gott Lob, ansonsten wäre die Reputation wieder einmal ein wenig angekratzt. Aber so hat es keine bemerkt. 🙂
Am Pass werden wir, trotz der frühen Zeit, von einer Masse an Motorrädern begrüßt, aber finden noch eine ausreichend große Lücke mit Platz für uns und beginnen dann eine kleine Erkundungstour zu Fuß. Wir bringen natürlich unsere Sticker wieder an.
Und dann geht es schon wieder bergab. Kaum unten angekommen, kurz vor Andermatt, geht es auch schon nach links ab in Richtung Furka Pass.
Es ist nun etwas später und der Verkehr hat schon zugenommen. Speziell die Wohnmobile sind für die meisten Fahrzeuge rollende Hindernisse und so bilden sich erste Schlangen.
Da die anwesenden Schweizer Motorradfahrenden anscheinend doch mehr Hemmungen haben Lücken zu – spannenden – Überholmanövern zu nutzen, überholen Claudia und Versya in einem Start (Talboden) – Ziel (Passhöhe) Run alle Kolonnen und machen es sich dann (zu Zweit, aber allein) beim Passschild gemütlich.
Es folgt mit dem Eintrudeln der Anderen das obligate Fotoshooting und Sticker anbringen und dann geht es schon wieder, an den bereits schon einmal überholten Autos vorbei, weiter zur Belvedere Kehre die ebenfalls von Touristen belagert ist.
Ab dort gibt es einen konstanten Blick auf die beeindruckende Hmmelsleiter des Grimselpass, der am Ende des Furka auf uns wartet.
In der Senke angekommen, wird wieder kurz zusammen gewartet und dann geht es schon wieder hinauf.
Leider sehen wir bei einer der ersten Kehren die Reste eines Zusammenstoß von zwei entgegen kommenden Motorrad Fahrenden. Da aber bereits genug Helfende vor Ort sind, machen wir Platz und fahren weiter.
Die Sonne ist nach wie vor heiß, aber auf diesen Höhen ist sie nur ein angenehmer Nebeneffekt.
Nach der Grimsel Passhöhe (ebenfalls mit Fotostopp) geht es endgültig hinunter in Richtung Innertkirchen,
wo wir tanken und uns (leider) im Restaurant Post eine Kleinigkeit gönnen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist auf Schweizer Motorradfahrende ausgerichtet, sie zwischen Susten und Grimel-Furka die Runde drehen. (Eine Art Kalte Kuchl eben, aber mit Schweizer Preisen und völlig überlaufen) Dementsprechend dauert es auch länger als geplant, bevor wir die finale Strecke in Richtung Melchtal aufnehmen, wo die Rally startet.
Die restliche Fahrt verläuft ohne Komplikationen und so kommen wir in großer Hitze am Jugendcamp im Melchtal an.
Iulia und Berti sind bereits da und ihre Zelte stehen bereits, die „Platzwärtin“ Elsbeth weist uns unsere Stellplätze zu und so schälen wir uns aus den kochend heißen Motorrad Gewand und bauen unsere Zelte ebenfalls auf, bzw. beziehen unser Quartier in einer der vielen Unterkünfte in den ehem. Armeebaracken.
Nach dem das erledigt ist machen wir uns auf zur Registrierung und zum Getränk ausfassen. Die Flüssigkeit verdampft förmlich auf der Zunge. Das Goodiebag hat neben dem obligaten Rally Shirt (in strahlendem Blau) auch Mehrweg Becher, die uns über die Rally begleiten werden , um den Müll zu reduzieren.
Als alles so weit eingerichtet ist setzen wir uns unter einem prov. Sonnensegel zusammen und beobachten das Treiben rund um die eintreffenden WIMA’s und den Parkplatz der sich langsam (überfüllt). Dann kommen auch Su, Sabine W, Diana und Gea die per Zug von Feldkirch angereist sind, an.
Bärbel hat bereits ein Zuckerhut ähnliches Zelt errichtet und so ist Platz für fast alle.
Bevor die Sonne untergeht, und es schlagartig frisch wird, ist eine Dusche angesagt, um den Schweiß vor der Nacht abzuspülen. Die Haare müssen so weit trocken bleiben, denn für Morgen haben wir bereits die Nationalfarben ins Haar eingeflochten.
Das Abendessen findet im Festzelt statt und ist Kalorien reich gestaltet. Danach gibt es eine weitere gemütliche Runde vor den Zelten. Es gibt einen wirklich blutroten Abendhimmel der wunderbar ausschaut und in einem schrecklichen Gewitter endet.
Für ein paar Zelte die Nagelprobe in Bezug auf Regenfestigkeit und Windstabilität. Nicht alle werden es schaffen 😉
Wetter: sonnig und heiß
Strecke: 180km